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 Betreff des Beitrags: Der geheimnisvolle Fremde
BeitragVerfasst: Do 28. Okt 2021, 22:26 
Administrator

Registriert: Sa 23. Okt 2021, 18:03
Beiträge: 46
Eine von mir erfundene Geschichte....


Auch in dieser Nacht strahlte der Friedhof wieder Stille aus. Der Mond rundete diese Stille noch ab, denn er schien ziemlich hell. Vollmond war allerdings erst in zweit Tagen laut Kalender.
Anja besuchte den Friedhof jeden Tag, sehr oft allerdings auch in der Nacht. Die Nacht gefiel ihr schon immer viel besser als der Tag. Woran das lag wußte sie selber nicht, aber sie nahm es so hin wie es war.

Ihre Mutter die sie sehr geliebt hatte, war vor zwei Jahren bei einem sehr tragischen Autounfall ums Leben gekommen. Fortan lebte sie nur noch mit ihrem Vater zusammen in einem kleinen windschiefen Haus in der Nähe eines Waldes. Sie hatte sich schon immer Geschwister gewünscht, aber daraus wurde leider nie etwas.

Ihr Vater war so lange sie denken konnte, schon immer etwas merkwürdig, aber seit seine Frau, ihre geliebte Mutter tot war, war er zusehends noch eigenartiger geworden. Anja konnte sich keinen Reim darauf machen, woran das hätte liegen können.
Er schüttete den Alkohol nur so in sich hinein, mehr als ein Mensch ihrer Meinung nach vertragen könnte, ohne betrunken zu werden, oder auch nur so zu wirken.

Sie merkte schon gar nicht mehr, daß sie immer noch am Grab ihrer Mutter kniete. Von irgendwo schrie eine Eule, und ein eisiger Wind fegte heran. Anja empfand den Wind wenigstens in dem Moment eisig, so als ob er dies auch sei. Wahrscheinlich lag es aber nur an ihrer inneren Kälte, sagte sie sich, und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Auf ihrer linken Schulter bemerkte sie plötzlich eine Berührung, die sich anfühlte, als ob jemand seine Hand dort hingelegt hätte. Sie erschrak leicht, sagte sich aber, daß dort gar nichts wäre und sie es sich nur einbilden würde. Da hörte sie dicht an ihrem Ohr eine leise Stimme, die zu ihr sprach, und im gleichen Moment legte sich eine Hand auf ihren Mund. „Sei ganz still und rühre dich nicht, dann passiert dir auch nichts“.
Es war ein Mann der da zu ihr sprach. Seine Stimme empfand sie als angenehm, hatte aber dennoch Angst. Verständlich, wenn da mitten in der Nacht, auf einem Friedhof ein Mann ihr den Mund zuhielt und auch noch mit ihr redete. „Wer ist das?“ überlegte sie. Ihre Freunde und Bekannte wußten daß sie oft nachts auf den Friedhof ging. Vielleicht hatte sich einer von ihnen ja einen Scherz erlauben wollen.

Der Mann lachte leise und sagte, „ich nehme jetzt meine Hand von deinem Mund und ich möchte dann keinen Schrei von dir hören. Sei einfach still und höre mir gut zu.“ Anja nickte leicht und merkte daß sich die fremde Hand löste.
„Ich möchte nichts weiter als nur ein paar Tropfen von deinem Blut. Das ist nicht weiter tragisch und du wirst nicht daran sterben. Wir können es auf die höfliche Art machen, oder auch auf eine eher schmerzvolle. Ganz deine Entscheidung.“ „Bitte tue mir nicht weh und ich wehre mich auch nicht“, sagte Anja, die schon fast den Tränen nahe war.

Der Mann zog einen kleinen länglichen Gegenstand aus der Tasche, der kurz aufblitzte. Es hätte ein Messer oder vielleicht ein Skalpell sein können, so genau konnte Anja das nicht erkennen. Schon fast vorsichtig nahm der Mann Anja`s Arm und sie merkte auch schon gleich einen stechenden Schmerz an ihrer Armbeuge. Im nächsten Moment legten sich die Lippen des Mannes auf die Wunde und er begann zu saugen.
Als er fertig war sagte Anja, „das tat ja gar nicht so weh wie ich dachte, es war sogar auch noch eher angenehm. Werden wir uns wiedersehen?“
„Eines Tages wirst du alles vergessen haben, und du wirst nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden können. Alles wird ineinander übergehen, und dann werde ich wieder da sein“, beantwortete er geheimnisvoll ihre Frage.
Er drehte sich um und verschwand auf die gleiche geheimnisvolle Art, auf die er auch gekommen war. Anja kniete immer noch am Grab und dachte an die letzten Minuten. Dann erhob sie sich und ging grübelnd nach Hause.

ENDE


Gib nie etwas auf woran du jeden Tag denken mußt


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Verfasst: Do 28. Okt 2021, 22:26 


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